Medizin nach Hildegard von Bingen

Die Hl. Hildegard  v. Bingen wurde 1098 geboren und war Visionärin und Mystikerin aber auch Naturforschrein, Ärztin, Musikerin, Theologin, Politikerin und sogar Architektin in einer Person..

 

Sie wird bezeichnet als "Prophetissa teutonica" (die deutsche Prophetin oder die Posaune Gottes) und war die bedeutendste Frau des christlichen Abendlandes zu ihrer Zeit

HvB hatte einen besonderen Zugang zu der geistigen Welt Gottes, da sie, wie sie selbst erklärte, mit der Begabung der "Inneren Schau" ausgestattet war.

Vor diesem Hintergrund schrieb sie eine ganzheitliche Heilkunde, die sich einerseits in die sogenannten alternativen Heilverfahren einreiht, andererseits aber weit darüber hinaus geht.
Dieses enthielt auch einige Bücher zur Natur- und Heilkunde, nämlich die Physica, in der sie die Heilkräfte von Pflanzen, Elementen, Flüssen, Mineralien und Tieren beschreibt, sowie Causae et curae.
Dieses Buch kann man als eine Lehre über den menschlichen Körper und Krankheitslehre bezeichnen
Sie verfasste differenzierte Angaben zum Aufbau des menschlichen Körpers, seine Krankheiten, die Ernährung und den Ausleitungsmethoden, ungefähr 2000 Rezepturen, größtenteils auch im Heilpflanzlichen Bereich, sowie
eine eigene Psycho- und Informationstherapie mit Edelsteinen.
Hildegard von Bingen hat aus dem Hochmittelalter ein in sich stimmiges Medizinkonzept hinterlassen, welches
in der Anwendung der modernen Naturheilkunde immer noch als neu gilt.

Sie ist vergleichbar mit den traditionellen Heilweisen anderer Kulturen (z.B. Ayurveda), die in der Behandlung von körperlichen Krankheitssymptomen auch den spirituell-religiösen, den kosmischen, den seelischen und sozialen Aspekt sehen.

 

Der in Konstanz ansässigen Arzt Dr. Gottfried Hertzka stellte auf diesen Grundlagen eine Sammlung von Arzneimitteln und Praktiken zusammen die er als Hildegard-Medizin populär machte.

Für Hildegard als christliche Mystikerin steht immer der ganze Mensch im Mittelpunkt, der heil werden und sein Heil finden soll.

Wohlbefinden stellt sich ein, wenn man in Harmonie mit der Natur und dem Universum lebt.
Krankheiten entstehen ihrer Ansicht nach dann, wenn der Mensch nicht mit Gott und der Welt im Einklang ist - eine Meinung, die sie in dieser oder ähnlicher Form mit vielen heute wieder aktuellen Heilverfahren teilt.
 Die Hildegard-Heilkunde schließt die ganze Lebensführung wie Ernährung, das richtiges Maß in allen Lebensbereichen und die Freude als die gesundmachendste Kraft mit ein.
"Der Mensch baue seinen Leib als ein wohnliches Haus, damit die Seele gern darin wohnt."
 

HvB prägte auch den Begriff „Viriditas“, was so viel wie „Grünkraft" bedeutet
Sie meinte damit die volle Kraft des Lebens, das Göttliche, das in jedem von uns und ebenso in der kompletten Natur steckt.
Diese Grünkraft zu erhalten, sowohl in körperlicher, geistiger, energetischer und seelischer Hinsicht ist das Ziel das der Mensch selbstverantwortlich in die Hand nehmen kann.